Nach zwei intensiven Wochen der Vorbereitung, in denen viele von uns mit Planung und Organisation von Haus-, Hof- und Gartendeko unserer Hofstaatmitglieder sowie diversen Geschenken und musikalischen Überraschungen für das Schützenfest beschäftigt waren, konnte es endlich losgehen. Schon am Donnerstag wehten vor den Häusern der Prinzen und von König und Königin rot-weiße Fahnen, Wimpel und Fähnchen. Am Freitagabend begleiteten wir unseren Hofstaat selbstverständlich musikalisch bei ihrer Rundfahrt durch Ostenland, um die kränzenden Kompanien zu besuchen. Begleitet wurden wir von unserem großzügigen Sponsor Manfred Simon, der uns im Bus der Firma Happe an alle Enden von Ostenland brachte. Dabei kamen zum ersten Mal unsere neuen T-Shirts an die Luft. Der Hofstaat zeigte deutlich die Vereinszugehörigkeit: ihre extra hergestellten T-Shirts reihen sich perfekt in die „rote Masse“ ein. Im Laufe des Abends stellten wir bei traumhaftem Sommerwetter schon einmal unsere Partytauglichkeit unter Beweis und bei allen stieg die Vorfreude auf ein unvergessliches Wochenende!
Beste Stimmung herrschte schon beim Kränzen der Kompanien
Der Samstag brachte dann leider etwas unbeständigeres Wetter, aber das tat der guten Stimmung natürlich keinen Abbruch. Los ging es für uns schon früh am Nachmittag, denn wir hatten noch eine besondere Überraschung vorzubereiten… Die Schützenmesse fand in diesem Jahr bereits um 16 Uhr statt und der Zapfenstreich sollte sich daran anschließen. Üblicherweise gestalten unsere Kolleginnen und Kollegen der „Blauen“ die Messe musikalisch mit. In diesem Jahr konnten wir es uns aber nicht nehmen lassen, auch ein paar Spielmannszug-Klänge in der Kirche unterzubringen. Aber wenn die Kapelle auf der Orgelbühne Platz nimmt, vor den Stufen zum Chorraum die Stimmband Aufstellung nimmt und die Kirche hinten und an den Seiten rappelvoll ist – wo sollen wir dann spielen, um genug Platz zu haben, gesehen und gehört werden zu können? Die Antwort war ganz einfach: wir spielen mitten in der Kirche in unseren Sitzbänken und dem Mittelgang. Somit fallen unsere Pläne fallen sogar kaum auf vorher. So kamen wir zu unserem ersten öffentlichen „Flashmob“ in der Vereinsgeschichte mit dem „Highland Cathedral“ als Geschenk für unseren Hofstaat!
Musikalische Überraschung für den Hofstaat 🙂
Als wir nach der Messe aus der Kirche kamen, war der Himmel bereits bedrohlich schwarz. Trotzdem wurde angetreten, um zügig den Zapfenstreich zu absolvieren. Nach den ersten Tönen am Ehrenmal fielen allerdings schon dicke Tropfen und auf der Hälfte des Zapfenstreichs öffnete der Himmel dann seine Schleusen. Nach dem Abbruch flüchteten wir uns ins Feuerwehrhaus, die Schützen suchten im Pfarrheim und in den Garagen im Heisterkamp Unterschlupf. Auch ein erneuter Antrete-Versuch am Ehrenmal musste unterbrochen werden, bis der Regen sich halbwegs gelegt hatte. Bei ein paar restlichen Tropfen starteten wir dann direkt durch mit dem Marsch durch die Siedlung zum Empfang bei der Königin im Heisterkamp.
Bei strahlendem Sonnenschein sorgte dann kurze Zeit später ein Großalarm für die Kameraden der Feuerwehr für Unruhe, weil ein Traktor auf dem Seglingshof in Flammen stand. Da quasi alle Feuerwehrmänner und -frauen direkt einsatzbereit waren, konnten sie schlimmeres verhindern und teilweise sogar wieder in Richtung Schützenplatz mitmarschieren. Als wir nach der verdienten Pause auf Thieschnieders Hof dann im Zelt angekommen waren, überreichten wir unseren Repräsentant/innen auf dem Thron noch einen großen Korb, den einige Mädels liebevoll mit allerlei wichtigen und unwichtigen Dingen gefüllt hatten, um so ein Partywochenende gut zu überstehen. Der Abend klang dann mit Musik, Tanz und zahlreichen kühlen Getränken im Festzelt aus.
Übergabe des „Überlebenspakets“ zum Schützenfest-Feiern
Am Sonntag kam der große Tag für unseren Hofstaat. Gespannt warteten wir vor dem Antreten auf dem Haupt, um einen ersten Blick auf die Kleider der Königin und ihrer Hofdamen in den Kutschen zu erhaschen. Und wie könnte es anders sein: das Königinnenkleid musste natürlich traumhaft rot sein! Bei der Auffahrt der Königskutsche bei strahlendem Sonnenschein auf dem Sportplatz konnten wir unsere Freude dann nicht mehr bändigen und mussten jubelnd unsere Hüte in die Luft werfen (– und anschließend auf dem Rasen wieder einsammeln…). Der Sonntagnachmittag verlief für uns wie üblich mit einigen Ständchen und der Begleitung verschiedener Gastvereine und Gruppen von Gratulanten auf den Thron. Für unseren Hofstaat erreichte die Stimmung am Sonntagabend beim Thron-Stürmen der Jungschützen ihren Höhepunkt.
Bei der Auffahrt der Königskutsche flogen die Hüte
Der Montagmorgen begann für uns wie üblich sehr früh. Um einmal wirkungsvoll die Menschen auf dem Haupt wach zu machen, begannen wir unser Wecken bei Königin Claudia und dem Thronoffizierspaar Stefan und Martina im Heisterkamp, wo wir in sehr überraschte, verschlafene Gesichter blickten. Anschließend traten wir im Bus den Weg nach Hövelhof zum Zepterprinzen Markus und in die Königsallee zu Fabian an. Bei einem kleinen Ständchen-Zwischenstopp in der Nachbarschaft ergatterten wir sogar noch einen Frühstückssnack von Partyservice Buschmeier. Danach führte uns der Weg nach Delbrück, wo wir das Apfelprinzenpaar Michael und Friederike (in einem traumhaften Einhorn-Bademantel) sowie – „last but not least“ – das Kronprinzenpaar Daniel und Johanna „weckten“. Beim Schützenfrühstück gab es nach den Ehrungen und einigen Konzertstücken vom Musikverein und uns außerdem noch eine „Uraufführung“: Manfred Simon hatte sein Versprechen vom Freitag eingelöst und zum sogenannten „Ostenländer Schützengruß“ (Melodie: Trio vom Regimentsgruß) vier Strophen Text für die Ostenländer Schützen geliefert, sodass dieser zum ersten Mal im Zelt gesungen werden konnte.
Leider hielt die Wettervorhersage am Montag, was sie versprochen hatte, und es regnete und regnete und regnete… Aber auch am Nachmittag ließen wir uns trotzdem nicht die Laune verderben. Zur Kinderbelustigung hatte sich der Hofstaat etwas besonders fieses ausgedacht, um den Spieß einmal umzudrehen: die Hofdamen und -herren übernahmen den musikalischen Teil und wir durften mit den Kindern den „Elefantentanz“ absolvieren. Anschließend überbrachten wir während des König-der-Könige-Schießens einige Ständchen und hatten unseren Spaß mit einer Gruppe gut gelaunter Hövelhofer Schützen. Der Empfang der Gastvereine sorgte dann abends plötzlich für Gesprächsstoff im Zelt: zwei Königinnen in dem gleichen Kleid! Doch auch das konnte der Partystimmung nichts anhaben. Alle, die bei dem nassen Wetter den Weg auf den Schützenplatz gefunden hatten, wollten ordentlich feiern. Und so erlebten viele von uns gemeinsam den „Feierwütigen“ vom Musikverein und der nicht müde zu kriegenden Tanzband „Chicago“ die beste Party des Jahres!
Zwei „gut gekleidete“ Königspaare…
… und eine legendäre Party!
Fazit: Wir haben alles gegeben, damit dieses Schützenfest wirklich legendär wird! Und das Schützenjahr mit unserem „roten Hofstaat“ hat ja erst angefangen… 🙂